SG Roland & Marvin Kreter
Regionalverband 300 Berlin-Brandenburg RV-Finsterwalde
Den 28. Juli werden Roland und Marvin sicher lange in Erinnerung behalten! Es stand der Nationalflug ab Breda (NL) an. Mit der Beteiligung dreier Regionalverbände mit 24 Reisevereinigungen von der Ostsee bis nach Sachsen, ein Highlight der Saison! Unter den Züchtern sind Top Schläge, wie z.B. Team Bergemann, SG Ullrich & Sohn + Enkel, Marko Runge, Frank Konzer um nur einige zu nennen. Die Tauben waren gut auf diesen Endflug vorbereitet. Obwohl man mit der laufenden Saison nicht ganz zufrieden war, für diesen Nationalflug warf man nochmals alles in eine Waagschale.
Die SG R. + M. Kreter ist in Ruhland zu Hause.
Die Kleinstadt im Landkreis Oberspree-Lausitz (OSL) ist ganz im Süden des Landes Brandenburg zu finden. Die Stadt grenzt im Norden an die Stadt Schwarzheide, im Osten an die Stadt Senftenberg, im Süden an den Freistaat Sachsen, im Westen an das Amt Ortrand und im Nordwesten über eine kurze Distanz an die Stadt Lauchhammer.
Roland ist gelernter Maurer, machte später seinen Handwerksmeister im Hoch und Tiefbau und führt nun schon seit 2003 einen kleinen Familienbetrieb. Sein Sohn Marvin interessiert sich für Elektrotechnik und ist gerade auf Meisterschule. Wenn es um Tauben geht, begeistert er sich mehr für die Weitstrecke. Seit 2014 steht er offiziell im Vereinsregister.
Wie alles begann…
Schon immer hatte Roland mit Tauben zu tun. Ist er doch auf einem großen, landwirtschaftlich orientierten Hof groß geworden. Sein Vater und sein Onkel züchteten schon damals Rassetauben. Leider verstarb Rolands Vater 1975 viel zu früh. Von Erhard Säring, ein guter Freund seines Vaters, lernte damals Roland nicht nur seinen Beruf als Maurer. Von ihm bekam er auch die ersten Brieftauben.
Zu nennen ist auch Eberhard Rühlen, der wie all die anderen Züchter Tauben für den Einstieg sponserte. Damals bekam er auch für seine getane Arbeit bei Adolf Heink zwei Top Tauben. Heink war schon eine „Hausnummer“ für gute Tauben.
Schmunzelnd erzählt mir Roland von einer Wette mit einem Vereinsmitglied. Dieser ließ verlauten, er würde es nicht schaffen, 12 Flüge durchzusetzen. Roland ließ sich nicht lumpen, setzte eine einzige Taube auf dem 12. Flug. Diese einzige Taube war von Adolf Heink! Es war der Endflug von Białystok (PL). Sie flog einen Preis! 100% Preisausbeute und Wette gewonnen!
Der Taubensport ruhte ab1980 wegen dem Wehrdienst und beruflicher Umorientierung bis 2012.
Neuanfang…
2012 wurde der Taubensport wiederbelebt. Unter der Bedingung, einen funktionierenden Schlag zu bauen und in der RV-Senftenberg einzusteigen, bekam Roland 20 Tauben von Eberhard Helbig geschenkt.
Mit einem 1. Konkurs auf 400 km wurde schon im Jahr 2013 bewiesen, daß der Schlag seinen Ansprüchen entsprach. Mit vielen weiteren Preisen, u.a.: 16 x 1. Konkurs, reihten sich mehrere Erfolge aneinander.
Ganz stolz ist man auch auf den 1. + 2. Konkurs Regional ab Soest 407 km in der Reg.-Gr. Süd am 10.06.2018! Ein Super Flug gegen 3450 Tauben. Weitere Erfolge, wie der Internationale Sieger London 2019 oder der errungene Hövekenmeier-Pokal ebenfalls ab London, errungen von Marvin, sprechen für die Qualität der Tauben.
2020 erfolgte der Bau einer neuen Schlaganlage! Mit viel Fleiß seiner Mitarbeiter und guten Ratschlägen der umliegenden Taubenzüchter gelang es, einen wiederum wirklich gut funktionierenden Schlag zu fertigen.
Bei Fragen rund um die Tauben steht Toni Ankert oft als guter Ratgeber zur Verfügung.
Der Zuchtschlag ist mit Tauben von Eberhard Helbig und Toni Ankert aus der RV-Senftenberg bestückt. Im Jahr 2021 gesellten sich dann noch die Tauben von Gerhard Most aus Völkershausen dazu. Gerhard Kittler half beim Taubenkauf der Most-Tauben und hatte tatsächlich ein glückliches Händchen bei der Beratung.
Dem Verein 09488 blieb man bis heute treu. Damals noch der RV-Senftenberg zugehörig, schloss sich der Verein 2021 der Reisevereinigung Finsterwalde an.
Der Nationalsieger….
Immer auf der Suche nach neuen schlagkräftigen Tauben kaufte sich die SG, wie schon einmal erwähnt, im Jahr 2021 einige Tauben von Gerhard Most aus Völkershausen dazu. Einige wurden auch untereinander verpaart. So kam es zu der Paarung der Eltern des Nationalsiegers.
Vater ist der Gerhard Most Vogel 03938-21-2443 "Kaasboer Duiver".
Gezüchtet aus 03938-18-798 "Inteelt Kaasboer" G. Most. Dieser stammt aus der Geschwisterpaarung 59 x 58 in Linie des „Kaasboer“ von Gaston van de Wouwer über Norbert Diggemann! 03938-18-798 "Inteelt Kaasboer" war hier mit der Täubin 04275-13-206 "Enkelin De Peet" in Linie Rudi Diels verpaart. Leider konnte ich den Züchter der „206“ nicht feststellen. Vater ist ein Sohn und Mutter ist eine Enkelin des „De Peet“ orig. Rudi Diels!
Mutter des Nationalsiegers ist 03938-21-2454! †"Tochter Blauwe Dirk".
Leider weilt sie nicht mehr unter uns. Gezüchtet aus "Blauwe Dirk" original Dirk van den Bulck mit der Täubin „Zuchtas 1010“ von Gerhard Most. Diese ist wiederum eine Enkelin des „De Peet“ orig. Rudi Diels!
Der „Blauwe Dirk" von Dirk van den Bulck hatte schon oft auffällig gute Junge gezogen, die als jährige Tauben mit 11/ 10 und 14/ 12 Preisen glänzten!
Der Nationalsieger „Mr. Breda 24“ fliegt in diesem Jahr als jähriger
11 / 11 Preise! Davon 4 unter den ersten 100 Preistauben!
Er wird bester Jähriger Vogel der RV Finsterwalde mit 11 Preise und 902,79 As-Pkt! Mit dem 1. Konkurs National bei einer Gesamtfläche von 47.411 km² verewigt sich der jährige Sprinter in der Liste der unvergessenen Erfolge bei der Sportgemeinschaft! Gleichzeitig ist er am Gewinn der Goldmedaille beteiligt.
Schon als Jungtaube brachte er Hochleistung!
So flog er:
4 / 4 Preise in der FG (RV)!
95. (21) Preis ab Grimma 88 km mittl. Entf. geg. 753 Tb.
59. (33) Preis ab Merseburg 136 km mittl. Entf. 587 Tauben
18. (16) Preis ab Eisleben 160 km mittl. Entf. 509 Tauben
54. (44) Preis ab Nordhausen 209 km mittl. Entf. 531 Tauben
Die Zukunft….
Während in Asien oder Osteuropa das Interesse am Brieftaubensport steigt, schaffen wir es in unserem Land momentan nicht, die absteigenden Züchterzahlen zu stoppen. Dies hat wohl mehrere Gründe, die nicht allein von uns Züchtern ausgehen. Dennoch können wir alle bei uns anfangen, mit ein wenig Freundlichkeit und gegenseitigen Respekt das Klima zwischen den Züchtern zu verbessern. Die Anerkennung der erbrachten Leistung unter den Züchtern ist für so manchen unter uns schon ein Problem. Das sollte sich schnellstens ändern! Denn jeder von uns weiß, wie viel Mühe und Fleiß in der Sportausübung stecken. Ohne uns ALLE wäre dieser Sport nicht ausübbar. Wir brauchen jeden Züchter, um eine Zukunft des Brieftaubensports in Deutschland zu sichern.
Anmerkung vom Autor:
Roland Kreter hat sich 2022 bereit erklärt, die Südgruppe des Regionalverband 300 zu betreuen. Mit dem Vorsitz stößt der heute 62 jährige oft auf gegensätzliche Meinungen. Einigkeit sieht anders aus und wird auch anders gelebt. Was bereits protokolliert und festgelegt ist, wird während der Saison einfach ignoriert.
Mit dem Nationalflug „Breda“ ist ein wichtiger und sehr interessanter Höhepunkt in den letzten zwei Jahren gelegt worden. Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich solche großen Auflässe mehrfach im Flugplan wiederfinden würden. Wir sollten dieses Engagement der noch wenigen bereitwilligen Züchter unterstützen! Sie ermöglichen mit viel Fleiß und Freizeit die Ausübung unseres Sportes!
Roland Kreter hat einen großen Anteil daran, daß wir unsere Tauben in solch einer großen Gemeinschaft an den Start bringen können!
Ich sage DANKE!
Roland Kreter
Heinrich-Heine Str. 20a
01945 Ruhland
Tel.: 0151 25518763
